Das Zweinutzungshuhn
ich kann es schon nicht mehr hören, wird sich mancher denken, wenn an dieser Stelle wieder mal über Bruderhähne und Hybridhühner geschrieben wird. Das kann ich gut verstehen. Trotzdem würde ich sagen, das Thema kann gar nicht oft genug auf den Tisch kommen, wenn man weiß, wie die „moderne“ Hühnerhaltung funktioniert.
Wissen Sie`s?
Ich skizziere es Ihnen kurz und knackig.
Weltweit gibt es nur noch drei Konzerne, die die gesamte „Geflügel- Genetik“ beherrschen.
Fast alle Hühnerhalter, ob groß oder klein, versorgen sich im Wesentlichen über diese Konzerne mit sogenannten „Hybridhühnern“.
Hybridhühner legen extrem viele Eier, doch wussten Sie, dass es sich dabei gar nicht um eine Hühnerrasse handelt? Vielmehr sind Hybridhühner eine spezielle Züchtung, die auf das Legen möglichst vieler Eier ausgerichtet ist.Sie werden seit den 1970er Jahren in Deutschland gezüchtet, es gibt sie mit braunem oder weißem Gefieder. Die Hühner haben einen schlanken Körperbau und verfügen über ein einfarbiges Gefieder. Farbnuancen, wie vielen Rassehühnern, gibt es bei ihnen nicht.Sie heißen zum Beispiel Lohmann brown oder LSL Classic und gehören bis heute zu den beliebtesten Züchtungen mit einer enormen Legeleistung von bis zu 320 Eiern pro Jahr.Es lässt sich nicht genau sagen, welche Rassen verwendet werden, um die Hybriden zu züchten, hierzu gibt das Unternehmen keinerlei Auskunft. Die Tiere können nur über den Konzern bezogen werden, es ist nicht möglich, selbst Nachkommen dieser Tiere zu züchten, denn sie sind nicht in der Lage, sich zu verpaaren.
Wie viele Eier legen Hybridhühner?
Jährlich legen Hybridhühner bis zu 320 Eier und man kann deshalb zu Recht diese genetisch auf Leistung programmierten Hühner als Gebärmaschinen bezeichnen. Das Legen eines jeden Eies bedeutet für die Tiere eine hohe körperliche Anstrengung. Deshalb lässt die Legeleistung bereits nach dem ersten Jahr deutlich nach. Nach etwa zwei Jahren ist davon auszugehen, dass die Hennen überhaupt keine Eier mehr legen und dann stallweise geschlachtet werden müssen.
Gefällt Ihnen das?
Wenn nein, dann stellt sich die Frage nach der Alternative und die gibt es mittlerweile.
Sie heißt: das Zweinutzungshuhn
Ich zitiere aus der Homepage des Bauck Hofes, dessen Eier bei Werners Naturalien verkauft werden.
„Ein volles Pfund ohne Kompromisse, das Zweinutzungsei vom Bauckhof ist da!
Es ist so weit – von Züchtungsversuchen seit 2008 – der Sprung in den Alltag: Der Bauckhof Klein Süstedt hat die ersten Zweinutzungshühner im größeren Stil aufgestallt! Der Bruderhahn gehört damit zwar noch nicht der Geschichte an, aber: „Wir kommen dem Ziel in der ökologischen Tierzucht einen Schritt näher!“
„Wir starten mit den neuen Gebrauchskreuzungen Cream und Coffee. Ein Viertel unserer Hühner haben wir auf die Tiere aus der ökologischen Tierzucht (ÖTZ) umgestellt“, erklärt Yanic Arndt. Im Rundbrief 2019 wurde bereits über das Zuchtprojekt „Bunte Hühner“ berichtet. Auf dem Bauckhof in Klein Süstedt leben die Legehennen ca. 12 bis 14 Monate, 7600 Tiere. Zwei Ställe werden jetzt von Cream und Coffee-Hennen bewohnt. Dazu werden die Brudertiere ebenfalls aufgezogen, so dass es im nächsten Jahr auch Zweinutzungs-Fleischhähnchen in der Vermarktung geben wird.
Begleitet wird das Projekt durch die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Untersucht werden die Tiergesundheit – vor allem Gefieder und Füße, die Futteraufnahme der Tiere und wieviel Gewicht die Cream und Coffee-Hähne zunehmen.
Neues Design für Zweinutzungseier
Die Cream und Coffee-Eier gibt es dann in neuer Verpackung ganz nach dem Motto: Ein volles Pfund ohne Kompromisse. In der jetzigen Eiervermarktung ist es so, dass die Eier in Handelsklassen S unter 53 g, M 53 bis unter 63 g und L 63 bis unter 73 g vermarktet werden. Die Gebrauchskreuzungen bringen es mit sich, dass die Eiergrößen, wie übrigens auch die Eierfarben, stärker variieren. „Außerdem wollen wir so auch darauf aufmerksam machen, dass auch Eier ein Naturprodukt sind und Schwankungen unterliegen, nicht jedes Ei ist gleich groß. Im vollen Pfund finden sich Eier unterschiedlicher Gewichtsklasse, zwischen 8 und 12 Eier pro Packung.“
Und so sieht dieses „Volle Pfund“ aus. Das gibt es bei uns im Laden – rechtzeitig zum Osterfest.
Sie haben die Wahl, Frohe Ostern !
Unverpackt einkaufen, bringt`s das noch?
Einer nach dem anderen schließen in Deutschland die Unverpackt Läden und außerhalb der Großstädte scheint dieser neue Typ Bio-Lebensmittelladen nicht mehr gefragt zu sein. Aber, was würden wir verlieren, wenn alle diese Läden wieder von der Bildfläche verschwinden? Heute möchte ich Ihnen gerne meine Antworten auf diese Frage vorstellen.
Unverpackt einkaufen können Sie bei Werners Naturalien seit Oktober 2019. Wir haben also mehr als drei Jahre Erfahrung mit dem Konzept und können erfreut feststellen: es kommen immer noch interessierte Neukunden zu uns. Warum? Ich glaube, der Clou dabei ist der, dass unsere Kunden bei uns mehr bekommen als nur Ware gegen Geld.
Ein erster guter Grund dafür: unsere Unverpackt Abteilung hat in einem Laden unserer Größe richtig viel Platz, denn wir finden, unverpackt Einkaufen braucht einfach etwas Zeit. Das entschleunigt den Einkauf und macht auch Kindern Spaß.
Ein zweiter guter Grund wäre wohl auch, dass Unverpackt einkaufen ein großes sinnliches Vergnügen ist .Die roten und schwarzen Linsen, der braune Leinsamen, der weiße Zucker, die getrockneten Aprikosen mit schönem Orange und die gelben Mangos, von den bunten Gummibärchen ganz zu schweigen, alle diese Lebensmittel strahlen offen präsentiert eine ursprüngliche Schönheit aus.
Ein dritter guter Grund ganz praktisch gesprochen: wenn Sie nicht so oft Bohnen essen oder nur drei Zwiebeln brauchen, dann kaufen Sie bei uns halt etwas weniger, soviel Sie eben brauchen. Das ist ein großer Gewinn für alle, für die Landwirte, die für unser Essen gesät und gepflanzt haben und für die Menschen, die das Gemüse in den Laden transportiert und Ihnen in einem schönen Laden präsentiert haben. Nichts ist verlorengegangen und das schenkt uns allen miteinander ein gutes Gewissen.
Und last but not least: in unserem Abfüllregal für Wasch- und Reinigungsmittel stehen 16 Zehnliterbehälter zum Nachfüllen bereit. Das spart richtig viel Plastik und ist dringend nötiger denn je.
Vielleicht finden Sie selbst noch einen weiteren guten Grund unverpackt einzukaufen. Dann probieren Sie es doch einfach einmal aus.